Dosierungsempfehlungen für homöopathische Arzneimittel
Allgemeines:
- "eine Gabe" entspricht 1 – 5 Globuli oder 1 – 5 Tropfen oder 1 Tablette
- Globuli und Tabletten werden gelutscht bzw. "verkleppert“; die flüssigen Zubereitungen werden in etwas Leitungswasser eine Weile im Mund gehalten und dann geschluckt
Vorsicht! Toxische Grundsubstanzen sollen nicht in niedrigen D-Potenzen gegeben werden! (Bsp: Aconitum!)
Vorsicht: Zu Verabreichung von Höchstpotenzen, dh.h. > C10.000, sollte entsprechende Erfahrung vorhanden sein, um Prüfungssymptome als solche erkennen zu können.
Auch der Umgang mit Q-Potenzen erfordert einige Erfahrung und ist für Anfänger verzichtbar.
"Verkleppern" ist eine Methode, mit der die wiederholte Gabe derselben Potenz eine jeweils geringfügige Potenzsteigerung erfährt:
1 – 5 Globuli bzw. 1 Tablette werden in ½ Glas Leitungs(!)wasser gelöst. Mit einem nicht-metallischen Löffel wird kräftig durchgerührt. Anschließend wird jeweils 1 Teelöffel dieser Lösung als „eine Gabe“ genommen, vor jeder Einnahme wird erneut kräftig umgerührt.
Ein Mittel wirkt eine gewisse Zeit lang. Diese Zeit hängt ab
a) von der krankmachenden Energie
b) von der gewählten Arzneipotenz und
c) von der individuellen Reaktion.
Die Verlaufsbeobachtung ist also unerlässlich für die Bestimmung der weiteren Mitteleinnahme!
Behandlung von akuten Erkrankungen
Die Potenz nehmen, die für den Patienten am ehesten erreichbar erreichbar ist. Vorwiegend kommen D6 bis D30 und C6 bis C30 zur Anwendung, evtl Q1 bis Q6. Meistens sind häufigere Gaben erforderlich; die Arznei verbraucht sich bei akuten Krankheiten rascher. Die erste Gabe wird direkt in den Mund gegeben, die folgenden Gaben verkleppert im Abstand von 1 bis 5 Stunden, nur in hochakuten Zuständen alle 10Min.
Regel: | bei leichter Besserung | Einnahme-Intervall vergrößern |
Bei wesentlicher Besserung | Einnahme-Stopp! | |
Bei Zunahme der Symptome | Einnahme-Stopp! / Erstreaktion abwarten, dann evtl. weiter Verdünnung oder anderes Mittel | |
Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Besserung erkennbar sein.
Bewährt hat sich das sog. Kent’sche Schema:
C30 – C30 – C200 – C1000 – C1000
Es wird jeweils eine einzige Gabe verabreicht und bis zur nächsten ein Abstand von etwa 35-40 Tagen eingehalten.
Die jeweils 2. Gabe einer Potenz kann verkleppert gegeben werden.
Wiederholt werden soll erst bei Stagnieren der Besserung oder wenn bereits gebesserte Symptome sich wieder verschlimmern. (Organon §246)
Es gibt langsamer und schneller wirkende homöopathische Arzneimittel. Dies außer weiteren Verlaufsparametern jeweils zu wissen macht die Einschätzung sicherer.
Ob als Folgeverordnung die vorher gegebene Arznei wieder gewählt wird oder zu einem anderen Mittel gewechselt werden muss, entscheidet sich in Abhängigkeit vom Krankheitsverlauf unter dem homöopathischen Mittel.